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(© Sony Pictures Home Entertainment) |
Regie: Shinji Aramaki
Drehbuch: Edward Neumeier
Mit: Casper Van Dien, Dina Meyer, DeRay Davis
Handlung: 20 Jahre ist es her, dass Johnny Rico (Stimme im Original: Franchise-Rückkehrer Casper Van Dien) als junger Soldat seine ersten Schlachten gegen die Bugs schlug. In der Zwischenzeit wurde der Infanterist sogar zum General befördert – jedoch auch wieder degradiert, nachdem er nicht verhindern konnte, dass eine gewaltige Bug-Königin die Erde erreicht. In seiner neuen Rolle als Colonel muss der dekorierte Kriegsheld nun auf einer Raumstation unerfahrene Rekruten unterrichten und auf den Kriegsdienst vorbereiten. Als das todbringende Alien-Ungeziefer jedoch urplötzlich eine Satellitenstation auf dem Mars unter ihre Kontrolle bringt, ist Rico gefragt – und ohne zu überlegen stürzt er sich mit seinen Soldaten-Schülern in die aussichtslos erscheinende Schlacht. Währenddessen befindet sich der medial begabte Geheimdienstoffizier Carl Jenkins (Stimme: Justin Doran), ein alter Freund von Rico aus Schultagen, in der Gefangenschaft von Militär-Anführerin Amy Snapp (Stimme: Emily Neves). Er wird verdächtigt, für die plötzliche Bug-Invasion auf dem Mars verantwortlich zu sein.
Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆
Wie bereits „Starship Troopers: Invasion“ ist „Traitor of Mars“ ein Animationsfilm im Stile der „Final Fantasy“-Filme. Doch im Vergleich zum misslungenen Vorgänger ist schon alleine optisch eine deutliche Verbesserung erkennbar: Die staubig-roten Landschaften des Mars, die Weiten des Alls und die darin umherschwirrenden Raumschiffe sehen blendend, stellenweise fast fotorealistisch aus. Und wenn sich Rico und seine wenigen Untergebenen in futuristischen Kriegsanzügen den heranrückenden Alien-Horden gegenüberstellen und wie die 300 Spartaner im Kampf gegen eine um ein vielfaches überlegene Perser-Armee tapfer ihr Leben verteidigen, dann bekommt man nicht nur die bestaussehendsten Bugs der Film-Reihe zu sehen, sondern darüber hinaus auch die unterhaltsamsten Action-Sequenzen seit 1997. Nur bei der Darstellung der Protagonisten gibt es Abzüge in der B-Note: Vor allem beim Körperkontakt zweier Figuren wirken die Animationen schnell unmenschlich. Speziell ein Kuss zwischen Rico und Überraschungsrückkehrerin Dizzy (Stimme: Original-Schauspielerin Dina Meyer) wirkt so leider in keiner Weise gefühlvoll oder leidenschaftlich, sondern vielmehr als würden die Gesichter einer Barbie- und einer Ken-Puppe schroff aufeinander gedrückt.
Snapp ist aber immerhin an einem der erfreulichsten Elemente
von „Traitor of Mars“ beteiligt: Wenn die Politikerin ihre kontroversen Reden
an das Volk vor einem leeren Saal aufnimmt und für die Ausstrahlung im Medien-
und Propagandanetzwerk FedNet
Jubelstürme und brandender Applaus eingespielt werden oder sie aus voller
Überzeugung für die Vernichtung eines ganzen Planeten mitsamt seiner Einwohner
für das größere Wohl einsteht, wird tatsächlich ein leichter Anti-Kriegs-,
Anti-Rassismus- und Anti-Propaganda-Kommentar erkennbar. Die amüsant überhöhten
Einspieler aus fiktiven Nachrichtensendungen oder Talkshows sowie die
manipulativen Wahlwerbespots versprühen zudem stellenweise den satirischen
Charme des Originals.
Darüber hinaus bietet sich dieser fünfte Teil für
eingefleischte „Starship Troopers“-Fans auch als hervorragendes Trinkspiel an: Wenn
bei jedem Verweis auf Verhoevens Kultfilm ein Schnaps gehoben wird, kippt selbst
der härteste Trinker nach spätestens zehn Minuten von der Couch. Und während
man bei der Frage von Sky Marshall Snapp, ob man sich Carl Jenkins in der High
School vorstellen könne, noch amüsiert an den Beginn von Teil eins und den
großmäuligen Neil Patrick Harris zurückdenkt, beginnt die große Verweisdichte
spätestens dann zu nerven, wenn ganze Szenen des Originals, wie zum Beispiel das
Liebesspiel zwischen Rico und Dizzy, noch einmal ausführlich durchgekaut
werden.
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